Kunst und Kultur in Stormarn: KunstOrte und LesArt

Heute bin ich mal in Sachen Kunst in Stormarn unterwegs, genauer gesagt in Sachen „Kunst to go“. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele Künstler in Stormarn tätig sind. Einen Eindruck davon bekommt man alle drei Jahre, wenn bei den KunstOrten Stormarn zahlreiche Atelieres an einem Wochenende ihre Türen für Besucher öffnen. Natürlich muss man nicht unbedingt auf die Zeit der offenen Ateliers warten, sondern kann auch sonst mit den Künstlern in Kontakt treten.

Ich habe es heute nicht weit. Bei mir um die Ecke befindet sich das kleine Atelier von Inken Kramp, die heute im Rahmen der Veranstaltungsreihe LesArt, die jährlich in Reinfeld stattfindet, einen Workshop anbietet. Ich weiß, dass sich alles um Hosentaschenkunst und Wörter drehen soll, aber so richtig was darunter vorstellen kann ich mir noch nicht. Auf jeden Fall freue ich mich auf etwas für mich vollkommen neues. Emily wird auch dabei sein.

Inkens Atelier von außen

Inken bei der Arbeit – Einblicke ins Atelier

Kunst to go – der Kunstautomat

Draußen vor dem Atelier gegenüber vom Herrenteich fällt einem sofort der rosafarbene Automat ins Auge, der an der Wand neben der Tür hängt. Die Aufschrift in großen schwarzen Lettern verrät es schon – es ist ein Kunstautomat. Hier kann man sich Schachteln mit kleinen Werken von Künstlern aus ganz Europa ziehen. Natürlich muss ich den Automaten ausprobieren und bin ganz entzückt von der liebevoll gestalteten Schachtel und ihrem Inhalt. Eine tolle Idee für ein außergewöhnliches Mitbringsel.

Kunst im Hosentaschenformat aus dem Kunstautomaten

Ich war schon vorher mal hier im Atelier, aber heute sieht der kleine Raum ganz anders aus. Inken hat einen langen Tisch aufgestellt, auf dem verschiedene Materialien, wie Papier, Pinsel, Stifte und Scheren zu finden sind. Das ist der Platz, an dem wir uns gleich kreativ betätigen werden. Und damit das auch richtig gut funktioniert, hat Inken natürlich auch für Getränke, Süßes und Knabberkram gesorgt.

Als alle Workshop-Teilnehmer da sind, erklärt uns Inken, was für heute geplant ist. Wir werden uns an kleinen Kunstwerken im Visitenkartenformat versuchen – Kunst to go. Außerdem stehen heute passend zur Veranstaltungsreihe LesArt Wörter im Fokus unserer Arbeiten. Das klingt alles total spannend, aber im Moment habe ich das Gefühl, meine Kreativität ist einfach zuhause geblieben, als ich mich auf den Weg hierher gemacht habe. Na hoffentlich küsst mich noch die Muse.

Hier wird geschnippelt, gemalt und geklebt

Vor uns auf dem Tisch liegt das Abendlied von Matthias Claudius in verschiedenen Schriftarten ausgedruckt. Wem das Abendlied an sich kein Begriff ist, der weiß nach den ersten vier Wörtern, was ich meine: „Der Mond ist aufgegangen…“

Matthias Claudius -Der Mond ist aufgegangen…

Wieso gerade das Abendlied? Matthias Claudius wurde 1740 in Reinfeld als Sohn eines Pfarrers geboren. Ich finde es sehr passend, dass uns gerade diese Wörter als Inspiration dienen sollen. Schließlich stand das Geburtshaus von Matthias Claudius quasi gegenüber von der Stelle, an der wir uns gerade befinden.

Der Mond ist aufgegangen – kreativ mit Matthias Claudius

Im Atelier liegen Magazine, Zeitschriften, Landkarten, alte Fotos und Bücher. Wir dürfen für unsere Kunstwerke alles verwenden. Reißen, schneiden, malen, kleben – es sind keine Grenzen gesetzt. Wir sind insgesamt vier Workshop-Teilnehmer. Alle anderen scheinen schon Ideen im Kopf zu haben und fangen sofort an. Meiner hingegen scheint gerade noch vollkommen leer zu sein. Also sehe ich mir erstmal das Material genauer an und plötzlich kommt mir die Idee etwas mit einer Landkarte zu machen.

Lasst uns kreativ werden! – Unsere eigene Kunst to go

Wir schnippeln mittlerweile alle, malen mit Wasserfarben oder kleben Wörter und Bildchen auf unsere kleinen Visitenkarten. Es macht richtig Spaß in gemütlicher Runde kreativ zu sein und dabei mit den anderen über eigene kreative Projekte, Inkens Bilder und Techniken und alles mögliche andere zu reden. Nach knapp zwei Stunden kommen wir zum Schluss und bewundern die entstandenen Kunstwerke. Wirklich toll, wie unterschiedlich alle geworden sind. Ich habe zwei Collagen gemacht. Eine werde ich verschenken und eine kommt bei uns zuhause in den Flur.

Zum Abschluss dürfen wir uns jeder noch einen Bilderrahmen für unser schönstes Werk aussuchen. Gerahmt machen die kleinen Bildchen und Collagen richtig was her.

gerahmte Werke

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