Besonderes Naturerlebnis – den Alltag vergessen beim Waldbaden in der Hahnheide

Wir möchten den Wald mal auf eine für uns ganz neue Art und Weise erleben und machen daher einen Ausflug in die Hahnheide zum Waldbaden. Waldbaden, das ist so ein Begriff, der uns in letzter Zeit oft über den Weg gelaufen ist. Dahinter verbirgt sich aber kein Sprung in einen Badesee im Wald, sondern das Eintauchen in die Umgebung mit allen Sinnen. Wann macht man das heute noch? Jeder kennt das: im Wald gibt es viele Gerüche und auch das Licht ist ganz anders. Aber ehrlich gesagt, nehmen wir das doch meist gar nicht so bewusst wahr. Normalerweise, wenn ich im Wald spazieren gehe, bin ich mit meinem Mann unterwegs und unterhalte mich. Und wenn wir einen Ausflug mit Kindern machen, wird der Wald zum mysteriösen Spielplatz.

Die Hahnheide im Süden Stormarns

Wir sind nicht auf ein Outdoor-Abenteuer aus, sondern auf einen Ausflug mit viel Entspannung

Heute soll der Wald zu unserem persönlichen Wellnesbereich werden: wir gehen Waldbaden in der Hahnheide. Dazu machen wir uns auf den Weg in die Hahnheide. Die Hahnheide ist ein bewaldetes Naturschutzgebiet im Süden Stormarns bei Trittau und gar nicht weit von Hamburg entfernt. Wir, das sind meine Kollegin Emily und Bloggerin Tanja mit ihrer Mutter, denen wir an diesem Wochenende die schöne Stormarnsche Schweiz zeigen. In Hamfelde am Waldparkplatz treffen wir uns mit Frauke Pöhlsen, die uns in die Techniken des Shinrin Yoku Waldbadens einführen wird.

Das Waldbaden in der Hahnheide kann beginnen

Wir nehmen unsere Rücksäcke und Kissen und machen uns auf den Weg. Frauke hält uns jetzt schon an, vermehrt auf unsere Sinne und unsere Umgebung zu achten. Da sie auch Kräuterführerin ist, zeigt sie uns, was so alles am Wegesrand steht, das auch im Kochtopf landen könnte. Um das Waldbaden zu beginnen gehen wir ein kleines Stück vom Weg ab und stellen uns mit beiden Beinen fest auf den Boden. Ab jetzt sollen wir uns nach Möglichkeit nicht mehr unterhalten, sondern uns ganz auf uns und unsere Umgebung konzentrieren.

Essbare Kräuter am Wegesrand – Knoblauchrauke

Auszeit in Stormarn – unser ganz spezielles Walderlebnis beginnt

Nach ein paar Atem- und Lockerungsübungen gehen wir weiter in die Hahnheide hinein einen kleinen Hügel hoch. Unsere erste Aufgabe besteht darin langsam und achtsam zu gehen und dabei gezielt darauf zu achten, wie sich unsere Füße und das Gehen auf dem Waldboden anfühlt. Irgendwie scheint der Alltag jetzt schon relativ weit entfernt zu sein. Ich bin sehr gespannt, wie das nach dem Waldbaden sein wird.

Achtsam gehen und entschleunigen

Ein Stückchen tiefer im Wald richten wir uns mit unseren Kissen einen Platz ein und Frauke erklärt uns das weitere Vorgehen. Ab jetzt wird es verschiedene Sessions geben, in denen wir uns jeweils ungefähr zehn Minuten auf unterschiedliche Weise mit unserer Umgebung befassen, jeder für sich. Was sehen, fühlen, riechen und hören wir?

In der Hahnheide gibt es viel zu entdecken

Sehen, Fühlen, Riechen, Hören – die Natur ganz bewusst erleben

Die erste Session startet und Frauke schickt uns los. Wir machen uns auf, um den Wald genau zu betrachten. Die Blätter auf dem Boden sind braun und das ein oder andere Krabbeltier kreuzt meinen Weg. Das maigrüne Blätterdach bewegt sich langsam im Wind und die Sonne zeichnet verschiedene Muster an die Baumstämme. Ich vergesse vollkommen die Zeit, bis Frauke uns mit einem sanften Gong wieder zurück an unseren Sammelplatz ruft.

Den Wald bewusst wahrnehmen

Als nächstes sollen wir den Wald spüren. Emily entschließt sich, das in vollen Zügen zu tun, zieht die Schuhe und Socken aus und macht sich barfuß auf den Weg. Wir anderen beschränken uns beim Fühlen auf unsere Hände. Es ist schon spannen zu spüren, wie kühl das Moos ist und wie unterschiedlich die Rinde der Bäume beschaffen ist. Dabei fällt mir auf, dass ich bei meinen sonstigen Waldspaziergängen eigentlich nie etwas anfasse. Und schon ertönt wieder Frauke Gong.

Die Bäume in der Hahnheide bei Trittau sind ganz unterschiedlich

Beim Waldbaden in der Hahnheide den Stress loslassen und den Alltag vergessen

Wir machen uns noch zwei Mal auf, um den Wald zu riechen und zu hören. Am Ende liege ich in einer der Hängematten, die Frauke um unseren Platz aufgehängt hat, blicke direkt in die Baumkronen und lausche dem Rauschen der Blätter. Das ist so entspannend. Da könnte man glatt einschlafen. Als wir ein letztes Mal wieder zusammenkommen, hat Frauke noch eine kleine Leckerei für uns vorbereitet. Bei selbst gebackenen Käse-Brennnessel-Stangen und heißem Kräutertee tauschen wir uns über das gerade erlebte aus. Wir sind alle total begeistert und uns sicher, dass wir den Wald demnächst ganz anders betreten werden.

Blick in die Baumkronen

Emily enspannt sich in der Hängematte

Und natürlich gibt es überall im südlichen Schleswig-Holstein in und um Stormarn schöne Wälder, in denen man geführt oder auch auf eigene Faust waldbaden kann.

Für uns ist der Tag noch nicht zu Ende. Emily und ich gehen mit Tanja und ihrer Mutter noch zum Aussichtsturm „Langer Otto“. Was Bloggerin Tanja Klindworth an dem Wochenende noch alles in Stormarn erlebt hat, könnt ihr in ihrem Blog nachlesen.

Zum Schluss habe ich noch ein kleines Anliegen. Bitte denkt immer daran achtsam mit dem Wald und seinen Bewohnern umzugehen. Bleibt auf oder in unmittelbarer Nähe der Wege. Und denkt nach jedem Waldbesuch daran, einen Zeckencheck zu machen.

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